"Ich bin(,) das, ich bin"

Die schöpferische Kraft des Selbst

Heute hatte ich einen Klienten, bei dem mir etwas sehr Eindrückliches aufgefallen ist:
Er sprach ständig schlecht über sich selbst. Immer wieder hörte ich Sätze wie:
„Ich bin stur.“
„Ich bin zu emotional.“
„Ich bin einfach nicht gut genug.“

Das hat mich tief berührt – und es ist der Grund, warum ich diesen Artikel schreibe. Denn viele Menschen ahnen nicht, wie machtvoll die Worte sind, die sie tagtäglich über sich selbst aussprechen – vor allem, wenn sie mit „Ich bin …“ beginnen.


Ursprung: Eine Stimme aus dem Feuer

Als Mose am brennenden Dornbusch Gott nach seinem Namen fragt, antwortet dieser:

„Ehjeh ascher ehjeh“ – „Ich bin, der ich bin.“
Oder in einer häufig zitierten Abwandlung:
„Ich bin, das ich bin.“


Es gibt jedoch auch eine alternative, spirituell-philosophische Deutung, die durch eine kleine Verschiebung des Kommas eine ganz neue Tiefe offenbart:

„Ich bin das, ich bin.“

Dieser Komma-Versatz verändert die Aussage nicht im Sinne von „richtig“ oder „falsch“, sondern erweitert ihre Bedeutung – und verleiht ihr im spirituellen Kontext eine besondere Tiefe.
Denn so wird deutlich: Das „das“ steht nicht nur für eine offene Variable, sondern symbolisiert das Allumfassende – alles, was ist.
Gott sagt nicht nur: „Ich bin“, sondern:

„Ich bin das – das Ganze, das Sein, das Licht, die Liebe, die Schöpfung selbst – ich bin.“
„Ich bin – alles, was ist.“


Das „das“ – ein Platzhalter für alles, was ist

In der Formulierung „Ich bin das, ich bin“ steckt ein tiefer Schlüssel. Das Wort „das“ wirkt wie ein offener Raum – ein Platzhalter für alles, was du bist oder sein möchtest:

  • Ich bin Liebe – Ich bin.
  • Ich bin Gesundheit – Ich bin.
  • Ich bin Fülle – Ich bin.
  • Ich bin Bewusstsein – Ich bin.

Dieses „das“ kann alles sein. Es lädt dich ein, bewusst zu wählen, was du in dir aktivieren möchtest. Es ist ein Feld unbegrenzter Möglichkeiten – und du bestimmst, was hineinfließt.


Das „Ich bin“ als Schöpfungsformel

Was viele Menschen nicht wissen:
Jedes Mal, wenn du sagst „Ich bin …“, gibst du deinem Unterbewusstsein einen klaren Befehl. Du programmierst damit deine innere Realität.

Wenn du dir also ständig sagst:

  • „Ich bin dumm.“
  • „Ich bin schwach.“
  • „Ich bin nicht gut genug.“

… dann wird das zu deiner inneren Wahrheit – und spiegelt sich früher oder später im Außen wider. Nicht, weil es „wahr“ ist, sondern weil du es durch Wiederholung zur Realität machst.

Doch du kannst diese Kraft auch bewusst nutzen:

  • „Ich bin Licht.“
  • „Ich bin Ruhe.“
  • „Ich bin kraftvoll.“
  • „Ich bin verbunden.“

Dann beginnst du, dich neu zu definieren – im Einklang mit deinem wahren Wesen.


Sprache ist Energie

Sprache ist nicht nur Kommunikation – sie ist Energie in Bewegung.
Und das „Ich bin“ ist eine der stärksten Energien, die du in deinem Feld erschaffen kannst.
Wenn du sagst:

„Ich bin das, ich bin.“
… dann erklärst du: „Ich bin das – was ich in mir erkenne, wähle und verwirkliche.“

Du trittst in einen Raum der Selbstverantwortung, der Präsenz – und der Schöpfung.


Der erste Schritt zur geistigen Heilung

Der erste Schritt zur geistigen Heilung beginnt damit, sich selbst zu beobachten, sobald man die Worte „Ich bin …“ ausspricht.
In dem Moment, in dem du etwas Negatives über dich selbst sagst, sollten deine inneren Alarmglocken läuten. Denn du programmierst mit jedem „Ich bin …“ dein Unterbewusstsein – ob bewusst oder unbewusst.

Der zweite Schritt ist ebenso entscheidend:
Wähle bewusst eine positive Variante.
Formuliere um, richte dich neu aus, sprich in die Richtung deiner inneren Wahrheit.

Denn du bist nicht deine alten Glaubenssätze.
Du bist nicht das, was andere dir einst eingeredet haben.

Du bist das, was du zu sein wählst.
Ich bin das, ich bin.